Aleksa
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Vorläufer der Pharis-Gruppe ist die 1990 gegründete Forschungsstätte „Niedersächsisches Institut für Experimentelle und Klinische Peptid-Forschung GmbH“ (IPF). Nach dem Konzept des Gründers Wolf-Georg Forssmann gab das Land Niedersachsen den Impuls zur Entdeckung von zahlreichen Peptiden und ebnete den Weg zur Entwicklung neuer körpereigener und natürlicher Pharmaka. Ende 1999 wurde - parallel mit der Pharis-Privatisierung - die initiale Arbeit der angewandten Peptidforschung der IPF intensiviert und eine weitere Tochtergesellschaft, die CardioPep Pharma GmbH, gegründet. Diese Gesellschaft entwickelte u. a. Urodilatin, ein Arzneimittel zur intensivmedizinischen Behandlung der Herzschwäche. Das Projekt Urodilatin wurde inzwischen nach erfolgreichem Abschluss der klinischen Phase II verkauft und befindet sich jetzt mit der Phase III in der letzten Studie zur Zulassung der Behandlung der akuten Herzschwäche (ADHF, acute decompensated heart failure). Heute liegt der Fokus der Pharis-Gruppe auf der Entwicklung und Isolierung neuer Peptide, die als Therapeutika bei viralen Infektionen (VIRO Pharmaceuticals GmbH & Co. KG), Immun- und Tumorerkrankungen (Pharis Biotec GmbH) sowie Haut- und Stoffwechselerkrankungen (Haemopep Pharma GmbH) Anwendung finden. Im Jahr 2000 wurde das erfolgreiche Landesinstitut privatisiert, die Arbeit als Firmen-Konsortium mit der Muttergesellschaft „Pharis“ und der Tochtergesellschaft IPF Pharmaceuticals GmbH nahtlos fortgesetzt. Das IPF-Konzept wurde kontinuierlich weiterentwickelt und dank enormer Fortschritte in der medizinischen Biotechnologie besteht jetzt ein herausragendes, zuverlässiges Alleinstellungsmerkmal der Pharis-Gruppe: Die Entwicklung einer einzigartigen Peptidbank (HF-Bank). Dazu wird humanes Blutfiltrat (HF) zur Identifizierung von körpereigenen Wirkstoffen genutzt. Enorme Mengen in Ansätzen (Batches) von 10.000 Litern HF, die über 1 Million verschiedene Peptide enthalten, werden verarbeitet und für die Aufreinigung (Isolierung) biologisch aktiver Substanzen (humane Peptidwirkstoffe) bereitgestellt 1-4. Die bereits entdeckten Wirkstoffe sind Fundament für zahlreiche internationale Schutzrechtanmeldungen (Patente).

1 Forssmann WG, Schulz-Knappe P, Meyer M, Adermann K, Forssmann K, Hock D, Aoki A (1993). New peptides from human hemofiltrate. In: Peptide Chemistry (Yanaihara, N. ed.) p. 553. ESCOM, Leiden.

2 Schulz-Knappe P, Schrader M, Ständker L, Richter R, Hess R, Jürgens M, Forssmann WG (1997). Peptide bank generated by large-scale preparation of circulating human peptides. J Chromatography A, 776: 125–132.

3 Richter R, Schulz-Knappe P, Schrader M, Ständker L, Jürgens M, Tammen H, Forssmann WG (1999). Composition of the peptide fraction in human blood plasma: database of circulating human peptides. J Chromatography B Biomed Sci Appl. 16: 726: 25-35

4 Raida M, Schulz-Knappe P, Heine G, Forssmann WG (1999). Liquid chromatography and electrospray mass spectrometric mapping of peptides from human plasma filtrate. J Am Soc Mass Spectrom 10: 45-54